Alcatel Onetouch Watch
Wer die Alcatel OneTouch Watch zum ersten Mal auspackt, ist positiv überrascht: Ja, sie sieht tatsächlich fast so gut aus wie auf den Fotos. Das runde Metallgehäuse ist gut verarbeitet, das Display (240x204 Pixel) zeigt strahlende Farben – und die Uhrzeit-Anzeige präsentiert sich in klassisch-minimalistem Design. Nur das Kunststoff-Armband wirkt nicht hochwertig und ist beim Anlegen etwas steif. Von weitem ähnelt die Alcatel Watch der Moto-360-Smartwatch von Motorola, ist aber etwas größer. Wie bei dieser ist das Display nicht vollkommen rund, im unteren Bereich endet es mit einem schwarzen Balken. Gut: Das Gehäuse ist wasserdicht nach IP67.
Einrichtung
Erster Pluspunkt: Die Alcatel Watch funktioniert – ähnlich wie Pebble-Smartwatches – mit iPhones und Android-Smartphones (ab 4.3). Zur Einrichtung muss man sich die Alcatel-App OneTouch Move aus dem jeweiligen App Store herunterladen. Ein QR-Code in der Installationsanleitung führt zur App. Danach wird die Uhr via Bluetooth gekoppelt, Android-Smartphones können die Verbindung auch einfacher über den im Armband versteckten NFC-Chip auslösen. Die Fitness-App benötigt für den Fitness-Tracker noch einige Daten (Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht), dann ist die Einrichtung schon erledigt. Kein Wunder, denn diese Smartwatch hat keine Apps, ist also streng genommen gar keine Smartwatch. Außer der Wahl zwischen drei Uhrendesigns sind keine Anpassungen möglich. Man muss sich also mit den Funktionen begnügen, die Alcatel vorinstalliert hat. Alle Basisfunktionen einer Smartwatch sind aber drin: Fitness, Benachrichtung, Fernsteuerung des Handys.
Die Alcatel Watch funktioniert mit iPhones und Android-Smartphones – wie hier dem LG G4.
E-Mails, SMS & Co.: Alcatel Watch als Info-Zentrale
Unter Android bindet sich die Alcatel Watch ebenso ins Benachrichtigungs-System ein wie eine Android-Wear-Smartwatch. So zeigt sie eingehende SMS, E-Mails und mehr an. Allerdings gibt es Einschränkungen: Bei neuen Nachrichten vibriert die Uhr kurz, aber der Bildschirm bleibt dunkel, Nachrichten erscheinen nicht automatisch auf dem Display. Um die Inhalte zu sehen, muss man auf den schwarzen Balken an der Unterseite des Displays tippen. Zum Lesen der Mail selbst muss man wohl oder übel zum Handy greifen. Ähnlich verhält es sich bei Telefonaten: Bei eingehenden Anrufen vibriert die Uhr und man kann Anrufe per Uhr zwar annehmen oder ablehnen, zum Telefonieren muss aber – anders als bei der Apple Watch – das Telefon zur Hand.
Alcatel Watch in der Bildergalerie
Alcatel Watch: Fitness-Funktionen
Die Alcatel Watch hat alle wichtigen Fitness-Funktionen: Der Pulsmesser auf der Unterseite funktionierte im Test ordentlich, die Messung dauert aber länger als bei vergleichbaren Geräten. Außerdem ist ein Schrittzähler eingebaut. Die Uhr zeigt dabei, ähnlich wie die Apple-Watch oder die Google-Fit-App, die verschiedenen Aktivitäten in Form von farbigen Kreisen an. Sie zeigt Schritte, Bewegungsaktivität, den geschätzten Kalorienverbrauch und die zurückgelegten Kilometer an. Für Jogger gibt es eine arg rudimentäre App, die lediglich Zeit, Strecke und Schritte ermittelt. Trainingspläne fehlen. Auch eine Schlafanalyse ist dabei, doch die muss man jeweils vor dem Einschlafen manuell starten und nach dem Aufwachen ebenso beenden. Ein Kompass ist ebenfalls eingebaut. Doch der ließ sich im Test auch nach mehrminütiger Kalibrierung per Schwenkgeste nicht zum Leben erwecken.
Extras: Wetter und mehr
Bei gekoppeltem Handy kann die Uhr die Wettervorhersage für den aktuellen Standort abrufen, die aktuelle Musikwiedergabe kann man via Uhr starten oder pausieren und bei entsperrten Handy kann man auch die Kamera per Uhr fernauslösen. Die Uhr dient dabei allerdings nicht als Sucher, man löst also blind aus. Clever. Verliert man die Verbindung zur Uhr, warnt die Alcatel Watch. Und hat man sein Handy in Funkreichweite (rund 10 Meter) verlegt, kann man es per Uhr zum Klingeln und Vibrieren bringen. Das funktioniert selbst, wenn die Smartwatch auf Lautlos gestellt ist.
Sie ist größer als die Apple Watch. Doch im Vergleich zu einer großen Herrenuhr (links: Casio Edifice EQB-500) wirkt die Alcatel Watch fast zierlich.
Und wie ist die Alcatel Watch als Uhr?
Ausgerechnet bei der grundlegenden Funktion einer Uhr blamiert sich die Alcatel Watch. Denn im Normalfall zeigt die Watch die Uhrzeit nicht an. Der Bildschirm ist komplett schwarz. Um das Display zur Anzeige der Zeit aufzuwecken, muss man die Taste rechts am Gehäuse drücken oder den Arm heftig bewegen. Das Aufwecken der Uhr per Arm-Geste klappte im Test allerdings sehr selten und erst nach heftigem Rütteln des Arms. Selbst wenn es klappt: Hat man unmittelbar zuvor statt der Uhranzeige im Menü gestöbert, sieht man nicht die Uhrzeit, sondern eben das Menü. Uhren-Extras wie eine Weltuhr oder eine zweite Zeitzone fehlen. Eine Stoppuhr ist separat im Menü verfügbar. Positiv: Der helle Bildschirm ist auch in der Sonne noch ablesbar, die Uhren-Designs sind sehr übersichtlich.
Akkulaufzeit
Nach den ersten Praxistests lässt sich die Akkulaufzeit noch nicht genau abschätzen. Je nach Nutzung sollten anderthalb bis zwei Tage Nutzung drin sein, deutlich mehr als bei der Apple Watch (20 Stunden). Top: Unter dem Ende des Armbands befindet sich ein USB-Stecker, mit dem man die Uhr an jeder USB-Buchse laden kann. Für mehr Komfort ist auch ein passendes USB-Kabel mitgeliefert, allerdings kein Netzteil. Nachteil dieser Konstruktion: Das Armband ist nicht auswechselbar und kann auch nicht nachträglich gekürzt werden.
Übersicht: Die besten Smartwatches
Alcatel Watch: Verfügbarkeit und Preis
Die Alcatel Watch gibt es in zwei Armbandlängen und wahlweise in Schwarz oder Weiß. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 179 Euro, in der Praxis sind aber schon zum Verkaufsstart je nach Variante Preise teils deutlich unter 150 Euro drin. Zum Verkaufsstart war die Uhr nur bei wenigen Händlern in Deutschland zu bekommen und zwischendurch immer mal wieder ausverkauft.